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Der Auftakt des HKS-Schulackers

Eine Unterrichtsstunde ganz anderer Art erlebten Schülerinnen und Schüler der Klasse AVdual der Helen-Keller-Schule Anfang März. Mit Spaten, Eimern und Gießkanne bewaffnet, machten sich die Jugendlichen auf den Weg zum nahe gelegenen Schulacker. Unter der fachkundigen Anleitung von Ackercoachin Christiane Körner lernten sie, wie ein Ackergrundstück für die Pflanzung vorbereitet wird. Dazu gehören das Anlegen der vierzehn Beete, Umgraben, durch das der Boden gelockert und mit Sauerstoff versorgt wird, sowie das Mulchen, also das Einarbeiten von organischem Material. „Es ist toll, dass wir jetzt endlich loslegen können!“ freute sich Julia Smith, eine der verantwortlichen Lehrkräfte, über die ersten Arbeitsschritte auf dem Schulacker.

Alles begann mit einer Anfrage des Verein Landerlebnis e.V. im Frühjahr 2022. Gefragt wurde, ob die Schule Interesse habe, ein nahegelegenes, brachliegendes Grundstück zu bewirtschaften und für die Schule nutzbar zu machen. Sofort waren einige Lehrkräfte von der Idee begeistert, einen schulnahen Lernort in der Natur zu gestalten und das Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz auf diese Weise praxisnah in den Unterricht zu integrieren. Außerdem passte dieses Vorhaben hervorragend zu einem langfristig angelegten umfassenden Schulentwicklungsprojekt, das zum Ziel hat, die Helen-Keller-Schule als Lern- und Lebensort aktiv zu gestalten und voranzubringen. Auf lange Sicht einen attraktiven Ausweichort in Form eines Freiluft-Klassenzimmers oder auch eine Sportwiese zur Verfügung zu haben, war ein weiteres Argument, denn der Raummangel ist in der Helen-Keller-Schule schon lange ein Thema. Und so war die Dankbarkeit über diese Gelegenheit groß, erst recht, als Arnulf Tröscher vom Verein Landerlebnis e.V. mit den passenden Geräten tatkräftig anpackte und das erste Drittel des Grundstücks von Dorngestrüpp befreite. Nachdem mit dem Verein Landerlebnis e.V. eine Nutzungsvereinbarung abgeschlossen worden war, entmutigte dann doch etwas die schiere Größe der brachliegenden, zum Teil zugewachsenen Ackerfläche. „Es braucht sicher Zeit, dieses riesige Grundstück zu gestalten und im wahrsten Sinne des Wortes wachsen zu lassen“, meinte Direktorin Franziska Rüter. Mit dem gemeinnützigen Sozialunternehmen „Acker e.V.“ konnte nun ein kompetenter Kooperationspartner gefunden werden, um unter fachkundiger Anleitung erste Erfahrungen zu sammeln, einen Gemüseacker anzulegen und als naturnahen Lernort zu etablieren. In den Bildungsprogrammen von „Acker“ werden Kindergärten, Schulen und andere Bildungseinrichtungen dabei unterstützt, auf der eigenen Ackerfläche Gemüse anzubauen. Durch Fortbildungen vor Ort und eine digitale Lernplattform mit umfassendem Material werden nicht nur die Schülerinnen und Schüler, sondern auch die Lehrkräfte geschult und eignen sich so wichtiges Wissen an, um den Schulacker langfristig pflegen und nutzen zu können. Die Schule startet mit dem auf mehrere Jahre angelegten Programm Gemüseackerdemie in einer Klasse des AV-Dual. Diese dürfen jede Woche in dem Wahlpflichtfach „Schulgarten“ mit ihren Lehrkräften Frau Smith und Frau Gebhardt auf dem Acker Naturerfahrungen sammeln. Auch eine Klasse aus der Fachschule für Sozialpädagogik wird bereits in diesem Schuljahr erste Erfahrungen im Bereich Naturpädagogik auf dem Acker sammeln können. Alles angebaute und geerntete Gemüse wird im Unterricht in Nahrungszubereitung von den AVdual-Klassen weiterverarbeitet, so dass sie den ganzen Kreislauf von der Pflanzung bis zum fertigen Gericht miterleben.

 

Ein großer Teil der Kosten wird durch das Förderprogramm „Lernen mit Rückenwind“ des Landes Baden-Württemberg abgedeckt. Dank der finanziellen Unterstützung der Bürgerstiftung Weinheim wird im nächsten Schuljahr eine Klasse der Fachschule für Sozialpädagogik mit dem Programm „Campusackerdemie“ einsteigen und den Schulgarten erweitern. Eine weitere Klasse wird sich um die optische Gestaltung kümmern, so dass das Grundstück eine ästhetisch ansprechende Einfassung erhält. Es werden dringend noch weitere Sponsoren gesucht, die die Schule bei dem Vorhaben unterstützen, da laufend Material anfällt, aber auch das Programm von „Acker“ finanziert werden muss.

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